Das Geschäft mit der Produktpiraterie

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Gerd Altmann / pixelio.de

Die Produktpiraterie nimmt weltweit immer mehr zu. Allein in Europa hat der Zoll im Jahr 2011 rund 115 Millionen Güter beschlagnahmt, die gefälscht waren. Und das ist nur die Spitze des Eisberges. allein bei den beschlagnahmten Dingen ist dies ein Zuwachs im Gegensatz zum vorangegangenen Jahr um 15 Prozent. Mehr als drei Viertel der kopierten Produkte kam aus China.

Qualität versus Quantität

Gefälschte Waren sind in allen Produktgruppen zu finden. Von der Jeans, über Schuhe, Uhren, Töpfe und Möbel. Kopiert und gefälscht wird, was sich gut verkaufen lässt. Und da sind bekanntlich keine Grenzen zu finden. Besonders gefährlich wird es aber, wenn solche Dinge wie Kinderspielzeug oder Pflegeprodukte für Kinder in billiger Kopie hergestellt werden. Da die Kopien generell in einer deutlich schlechteren Qualität sind, als das Original, kann aus ihnen eine sehr ernste Gefahr für die Gesundheit und auch die Sicherheit unserer Kinder hervorgehen. Vergiftungen oder Verletzungen durch mangelhafte Materialien oder Verarbeitung sind nur die eine Seite der Gefahr. Auch bei kopierten Arzneimitteln besteht erhöhte Gefahr, da niemand genau sagen kann, welche Nebenwirkungen auftreten können.

Produktpiraterie ist kein Kavaliersdelikt

Die Produktpiraterie wird von Fachleuten als Schattenwirtschaft bezeichnet. Sie hat allein im Jahr 2011 einen Schaden von rund 1,3 Milliarden Euro angerichtet. Die Markenzeichenverletzung stellt aber nicht nur ein Problem für die betroffenen Unternehmen dar. Auch die Steuereinnahmen für das Land schrumpfen durch die Piraterie. Somit leiden nicht nur die Unternehmen, sondern auch der Staat.

Übrigens: Ein Großteil der Produktpiraterie wird während der sogenannten Warenbeschau aufgedeckt. Die Zollfahnder sind so gut geschult, dass sie die Fälschungen oftmals sehr schnell erkennen und aus dem Verkehr ziehen können.

Produktpiraterie ist ein großes Problem

Die Produktpiraterie steigt von Jahr zu Jahr an und verursacht einen großen wirtschaftlichen und mitunter auch gesundheitlichen Schaden. Viele Unternehmen lassen inzwischen gezielt auf Messen und Veranstaltungen durch den Zoll die Stände anderer Anbietern nach kopierten Produkten durchsuchen. Als Verbraucher kann man sich schützen, indem man genau prüft, ob ein angebotenes vermeintliches „Markenprodukt“ wirklich so günstig sein kann. Denn meist sind es die Schnäppchen, die sich dann als billige Kopie herausstellen. Als Firma kann man sich an einen Consulting im Bereich Zoll wenden, um die Qualität von der Quantität zu unterscheiden.