T-Shirts für die erste Frühlingsmode – Herren

Herrenmode

HerrenmodeEigentlich müsste sich die Männerwelt bei Buchfinken, Blaumeisen, Buntspechten und Rotkehlchen entschuldigen. Selbst der Schwarzspecht kommt im Frühjahr in fröhlicheren Farben daher, als die männliche Version des Homo-Sapiens. Dabei sind es, um bei den Vögeln zu bleiben, gerade die Männchen, die Farbe tragen.

Und die auf dem nahen See herum plätschernden Erpel strotzen geradeso vor Farbenfreudigkeit. Und wie sieht es aus mit dem Mann der Schöpfung? Der schleppt sich üblicherweise grau in grau durch den Alltag, weit und breit niemand zu sehen, der bereit wäre, etwas für das Buntsein zu tun.

Modische Vorfahren existieren zuhauf

Gab es eigentlich jemals eine bunte Männermode? Welche Berühmtheiten haben sich jemals bunt in die Schale geworfen? Es ist kaum zu glauben, aber es gibt sie, die Pioniere der farbigen Mode. Einer davon war der Dichter Alfred de Musset aus – wie könnte es anders sein – Frankreich. Er philosophierte und kam zu der Ansicht, dass der schwarze Anzug des Mannes ein schreckliches Symbol sei. Um ihn zu erschaffen musste die Rüstung eliminiert werden und die Blumen aus dem Stoff verbannt werden, wider aller Vernunft.

Diese Vernunft habe sämtliche modischen Illusionen zerstört, deswegen tragen sie nun Schwarz und Trauer, sie möchte getröstet werden. Dieser Trost wird von der Damenwelt übernommen, die viel zu klug war oder ist, um sich derart eintönige Kleidung aufdrängen zu lassen, wie die Männer sie tragen. Die Mode wird zwar überwiegend von Männern gemacht, aber für Frauen, nicht für Männer. Bei den Männern wird höchstens mal ein wenig am Kragen herumgebastelt, mal ist er etwas höher, mal etwas breiter – aber immer ist er langweilig und einfarbig, es ist zum Verzweifeln.

Modische Vorbilder

Aber es gibt noch mehr bunte Vorfahren, Bernhard Shaw beispielsweise, er wurde schon 1910 als wandelndes Gemälde in Wasserfarben bezeichnet. Geradezu ein Revolutionär in Sachen Farbe in der Männermode ist Orson Welles, der auch bei diplomatischen Empfängen, dem Olymp männlicher und modischer Traurigkeit in bunten Anzügen und offenen Hemden erschienen ist. Warum also steht der moderne Mann diesen Vorbildern und obendrein noch den Buchfinken, Spechten und Rotkehlchen nach in Bezug auf farbige Mode.

Das hat etwas mit den vorherrschenden Gegebenheiten zu tun. Versuchen Sie mal, einen gelben Anzug zu kaufen! So etwas hängt vermutlich nur auf den Bahamas in den Regalen. Nun kann man nicht jedes Mal wenn man einen Anzug kaufen möchte auf die Bahamas fliegen, dass muss auch der farblich interessierte modische Mann einsehen. Daher wird es wohl noch für längere Zeit dabei bleiben, dass Shirts in der Hauptsache schwarz oder weiß sind, einen dummen Spruch tragen oder als Fußballtrikot daherkommen.

Foto: Morguefile file2521339963578