Die 70iger Jahre sind zurück! Schlaghosen sind angesagter denn je und wieder voll im Trend. Jetzt werden die Modelle aber Flared Pants oder Flared Jeans genannt, je nachdem ob Denim im Spiel ist oder nicht.
Neu sind auch die ganzen Modelle, die es nun gibt. In den 70iger Jahren gab es nämlich nur ein Modell, doch heute habt ihr eine schier unendliche Auswahl. Es gibt unterschiedliche Längen (ja, auch Cropped Pants!), unterschiedliche Farbe, unterschiedliche Styles, High Waist Looks und sogar weite Silhouetten an den Oberschenkeln.
Schade nur, dass die Männer nicht mehr so für Schlaghosen sind. Gestartet hatte das Ganze nämlich als Herrentrend, dem sich die Damen untergeordnet haben. Jetzt ist es genau umgedreht. Frauen sind die Hauptabnehmer und lassen den Trend noch einmal ganz neu aufleben.
Natürlich sieht der Look um die Schlaghosen in diesem Jahr anders aus als in den 70iger Jahren, aber an Coolness hat der Trend nicht verloren. Von ultra weiten Schlaghosen bis dezentem Schlag, der fast an Bootcut Jeans erinnert, ist in diesem Jahr alles zu sehen. Vor allem die Flared Jeans haben es den Trendsettern angetan und so wundert es niemanden mehr, dass sie jetzt in aller Munde sind.
Wir verraten euch heute alles über die neuen Schlaghosen, Flared Pants und Flared Jeans. Wer kann sie tragen? Was sind Schlaghosen überhaupt nochmal und was ist der Unterschied zur Bootcut Jeans? Fragen über Fragen – wir haben die Antworten!
Was sind Schlaghosen bzw. Flared Pants?
Schlaghosen werden auch Flared Pants genannt. „Flared“ bedeutet auf deutsch übersetzt so viel wie „ausgestellt“, sodass schnell klar wird, worum es bei der Hose geht. Die Hosenbeine werden ab dem Knie ziemlich weit ausgestellt. Doch woher kommt der Begriff Schlag- Hose?
Es wird vermutet, dass beim Gehen die Hosenbeine aneinander geschlagen sind, sodass ein Geräusch entstehen konnte. Da man schon von Weitem hören konnte, wenn jemand Schlaghosen getragen hat, hat sich irgendwann der Begriff Schlaghosen eingebürgert.
Heute weiß fast jeder, was Schlaghosen sind. Sie haben einen trichterförmigen Verlauf. Von vorn gesehen sieht der Look aus wie eine Glocke oder eine Trompete. Nicht selten wird die Schlaghose deswegen auch Glockenhose genannt. In England ist sie beispielsweise nicht als Flared Pants bekannt, sondern aus Bell Bottoms (zu deutsch: „Glockenböden“). Sie erinnert an die Forme einer Glocke.
Oben herum kann die Schlaghose heutzutage aber ganz unterschiedlich ausfallen. Sie muss nicht mehr eng sein wie in den 70iger Jahren, sondern kann auch gemütliche Formen annehmen. Früher waren die Flared Pants oben herum nämlich so geschnitten wie die Skinny Jeans heute. Die Hauptsache war, dass sie eng anliegen, den Körper betonen und ihn hauteng umscheicheln.
Doch heute sind Schlaghosen nicht mehr so eng, sondern eher bequem. Sie umspielen den Körper, müssen nicht eng sitzen und so lässt es sich wunderbar mit ihnen aushalten. Der Schnitt ist trotzdem so gedacht, dass er oben herum eng anliegt und am dem Knie weiter geschnitten wird.
Die Weite des Schlags kann aber variieren. Es gibt Modelle mit leicht ausgestelltem Saum, aber auch solche, die eine unheimlich große Fußweite haben. Nicht zu verwechseln ist die Schlaghose oder Flared Pants mit der Bootcut Jeans. Dabei handelt es sich um zwei unterschiedliche Modelle.
Was aber gern verwechselt wird, sind Flared Jeans mit Flared Pants. Was ist der Unterschied zwischen Flared Jeans und Schlaghosen? Tatsächlich gibt es dabei keinen großen Unterschied. Flared Jeans sind im Endeffekt Flared Pants, nur eben aus Denim. Sie sehen aus wie Jeanshosen, lassen sich auch so wunderbar leicht tragen und haben in diesem Jahr einen besonders coolen Look.
Was ist der Unterschied zur Bootcut Jeans?
Die Frage ist auf jeden Fall berechtigt, denn Bootcut Jeans ähneln Flared Pants und Schlaghosen auf jeden Fall ein bisschen. Oftmals werden die drei Hosenarten miteinander verwechselt. Das liegt aber meist an der Unwissenheit der Käufer. Eigentlich ist schon ersichtlich, ob es sich um eine Bootcut Jeans, eine Schlaghose oder eine Flared Pants handelt.
Um unterscheiden zu können, müssen wir uns die Hosen einmal anschauen. Bootcut Jeans sind oben herum eng geschnitten. Sie haben eng anliegende Oberschenkel und sitzen auch am Po eng. Unbequem sind sie aber nicht, da es sich bei den Bootcut Jeans trotzdem um eine bequeme, lockere Jeanshose handelt. Sie ist eng, aber nicht hauteng.
Das Bein ist bei den Bootcut Jeans leicht ausgestellt. Allerdings nicht ab dem Knie, sondern ab der Wade bzw. dem unteren Schienbein. Das wird deswegen gemacht, weil Bootcut Jeans dafür gedacht sind, Stiefel unter der Hose zu tragen. Daher übrigens auch der Name Bootcut Jeans. Auf deutsch übersetzt bedeutet das nämlich so viel wie Stiefel (Boot)- Schnitt (Cut) Jeans.
Hier zeigt sich auch der Unterschied zur Schlaghose bzw. Flared Jeans. Schlaghosen sind ab dem Knie meist weit ausgestellt. Nicht nur der Saum ist weiter, damit ein Stiefel darunter passt, sondern die Hose insgesamt ist am gesamten unteren Bein weit geschnitten.
Zudem zeigt sich auch der Unterschied in der Beinlänge. Bootcut Jeans liegen auf dem Schuh auf und sollen dies auch. Unter den Schlaghosen hingegen verschwindet der Stiefel oft komplett, sodass er gar nicht zu sehen ist. Der Saum flattert sozusagen um das Bein herum, was für einen lässigen Hippie Look sorgt.
Woher kommen die Flared Pants?
Ursprünglich waren die Flared Pants Berufsbekleidung. Der Zimmermann freute sich über das Modell mit den breiten Beinen. Mit ihnen wurde verhindert, dass Hobelspäne und anderer Schmutz in die Schuhe gelangte. Auch Hosen von Matrosen hatten früher einen Schlag. So ging das Wasser nicht direkt in die Schuhe und wurde vom Schlag abgehalten. Sehr sinnvoll, besonders wenn die Hose wasserdicht war.
Ihr kennt die Schlaghosen wahrscheinlich von der Hippie Generation. In den 60iger und 70iger Jahren waren sie das Symbol der Hippies. Ganze 10 Jahre lang wurden die Hosen auf den Straßen gesichtet. Dabei waren allerhand Modelle. Nicht nur ein normale Schlag wurde verarbeitet, sondern auch Falten im Schlag, damit der Schlag noch größer ausfiel. Außerdem waren die Hosen kunterbunt. Keine Farbe war nicht vorhanden.
Früher saßen die Hosen etwas enger als heute. Leider waren sie in den 80iger Jahren wieder komplett verschwunden. Sie wurden von engen Modellen wie den Röhrenjeans abgelöst. Doch in den 90iger Jahren erlebten sie ihr Comeback. Damals waren sie nicht mehr so stark ausgestellt. Neu war auch, dass Männer keinerlei Interesse mehr an den Schlaghosen hatten. Sie griffen eher zu Baggy Pants und anderen weiten Modellen, wohingegen Frauen auch die Schlaghose wieder liebten.
Heute ist die Flared Pants nicht mehr wegzudenken. Sie überzeugt derzeit vor allem als Mini Flared Jeans. Eine Cropped Pants Variante, die auf 7/8 Länge am Knöchel endet. Der Look ist ganz einfach selbst zu machen, denn ihr müsst die Jeanshose mit Schlag nur auf Knöchelhöhe abschneiden.
Zu wem passen Schlaghosen?
Flared Jeans und Schlaghosen passen zu jedem Figurentypen. Der Schnitt hat nur Vorteile. Dabei kann die Schlaghose natürlich in Beinlänge und Taillenhöhe variieren, aber ihr könnt euch einfach das Modell heraussuchen, das euch am besten gefällt.
Wenn ihr klein seid, greift ihr zu Flared Pants mit High Waist. Durch die Länge, die am Oberkörper durch den höheren Bund gegeben ist, wird euer Körper optisch gestreckt. Wer dazu noch High Heels oder andere hohe Schuhe trägt, kann seine Beine optisch noch mehr strecken.
Große Frauen können auch zu einer Hüfthose greifen. Schlaghosen als Hüfthose gibt es viele, da der Look direkt aus den 70iger Jahren kommt. Wichtig ist, auf einen engen Schnitt bis zum Schlag zu setzen, damit der Look um die Hüfthose auch gut aussieht. Falls ihr noch größer aussehen wollt, setzt ihr auf flache Schuhe und einen High Waist. Hohe Schuhe braucht ihr dann auf jeden Fall nicht mehr.
Wer denkt, dass Flared Jeans nur zu schlanken Frauen passen, der irrt sich. Auch Curvy Girls sehen in Schlaghosen ganz fantastisch aus. Da es die Schlaghose nicht nur in der hautengen Variante gibt, sondern auch lockere Modelle, setzt ihr am besten auf solch ein Modell. Die etwas weiter geschnittenen Hosen kaschieren kleine Problemzonen an Hüfte und Oberschenkeln und sehen super aus.
High Waist Modelle verstecken gleichzeitig einen kleinen Bauch und breite Hüften. Insgesamt könnt ihr mit der Flared Pants eine schlanke Figur zaubern. Der Schlag lenkt nämlich von einem kräftigen Oberkörper ab und sorgt für ein Gleichgewicht in der ganzen Silhouette.
Egal ob ihr schlank oder curvy, groß oder klein seid, es ist wichtig immer darauf zu achten, dass die Schlaghose bis auf den Boden reicht. Sie ist keine Jeanshose, die nur auf den Schuhen aufliegt. Sie möchte über die Schuhe reichen, sodass sie nicht mehr gesehen werden. Der Saum möchte auf dem Boden aufliegen.
Wie werden Flared Pants & Schlaghosen am besten getragen?
Wer sich für den Anfang an den Look mit dem weiten Schlag gewöhnen muss, der kann auch erst einmal auf Bootcut Jeans setzen. Sie haben nur einen ganz kleinen Schlag und verschlucken den Schuh nicht komplett. Der Übergang zu den Flared Pants ist zwar fließend, aber zum Einstieg ist die Bootcut ein bisschen freundlicher.
Wer sich an den Look gewöhnt hat, setzt am besten auf eine Schlaghose mit einem leichten Schlag. Nach und nach könnt ihr den Schlag dann größer werden lassen und auch auf andere Farben und Materialien setzen. Wie wäre es mit einer braunen Schlaghose aus Cord? Oder eine rote Flared Jeans aus Denim? Modemutig ist nur, wer sich traut.
Beliebt sind derzeit vor allem Modelle, die abgeschnitten sind. Ihr könnt sie selbst auf 7/8 Länge kürzen oder gleich Cropped Pants als Flared Pants kaufen. Wichtig ist nur, dass diese Cropped Pants auf jeden Fall mit hohen Schuhen kombiniert werden, denn sonst kann eure Figur schnell gestaucht wirken.
Flared Pants, Flared Jeans und auch Schlaghosen werden am liebsten mit hohen Schuhen getragen. Schuhe mit Absatz verschwinden besser unter dem Saum. Ziel bei dieser Hose ist es nämlich, den Schuh unter der Hose verschwinden zu lassen. Wer groß ist, kann aber auch auf Sneaker und Co. setzen. Einen Unterschied wird man nicht sehen können.
Generell werden Schlaghosen gern im Hippie Look getragen, es geht aber auch dezenter. Wer sie im Alltag ohne großes Aufsehen tragen will, setzt auf einen ganz alltäglichen Look. Jeansjacke, T-Shirt, Sneaker und schon ist der Look fertig.
Damit die Hose aber auch in den Alltag passt, müsst ihr einen Blick auf die Waschungen und den Schnitt werfen. Ein dezenter Schlag macht sich im Alltag besser, genauso auch leichte Waschungen oder dunkle Farben. Damit fallt ihr weniger auf.
Ihr könnt es aber auch richtig krachen lassen. So gibt es Flared Jeans mit Moon Wash, Acid Wash oder auch mit extremen Destroyed oder Used Look. Ihr könnt euch aussuchen, was ihr wollt.
Sogar im Büro kann sich die Schlaghose sehen lassen. Dafür greift ihr am besten nur zu wenig Schlag und setzt auf die Farbe Schwarz. Ob Jeanshose oder normale Hose ist dabei egal. Dazu kombiniert ihr eine feine, weiße Bluse, einen Blazer und hohe Schuhe – schon steht auch dieses Outfit.
Die verrücktere Kombination ist aber die mit dem Hippie Looks. Dieser kann auf ganz unterschiedliche Art und Weise bestritten werden. Entweder ihr setzt auf den Revival Look aus den 70iger oder ihr setzt auf den neuzeitlichen 70ies Look.
Für den Revival Look greift ihr zu einer Cordhose mit Schlag in einem schönen Senfgelb. Dazu gibt es eine Oversize Jeansjacke mit Fransen, darunter eine wild geblümte Bluse und lässige Boots. Abgerundet wird der Style durch eine verspiegelte, bunte Sonnenbrille, offene Haare und ein Bandana um den Kopf.
Der neuzeitliche Hippie Look funktioniert folgendermaßen: Die Flared Jeans mit High Waist und Lieblingswaschung steht im Vordergrund. Dazu kombiniert ihr ein Cropped Top aus Seide in einer Farbe eurer Wahl, eine Lederjacke mit Fransen und bequem Ankle Boots mit Blockabsatz. Abgerundet wird der Look durch eine Fransen- Tasche, eine Matrix- Sonnenbrille und einem Tuch ums Handgelenk.